[New post] Das Weltstudio lädt ein, kommt ihr mit?
Elina Penner posted: " Es gibt Orte in Berlin, die muss man erlebt haben, denn erklären wird schwierig. So ging es mir mit dem Weltstudio. Ich las mich durch die Konzeptbeschreibungen, schaute mir die Bilder an und trotzdem konnte meine sonst so kreative Vorstellungskraft nich" Hauptstadtmutti
Es gibt Orte in Berlin, die muss man erlebt haben, denn erklären wird schwierig. So ging es mir mit dem Weltstudio. Ich las mich durch die Konzeptbeschreibungen, schaute mir die Bilder an und trotzdem konnte meine sonst so kreative Vorstellungskraft nicht wirklich greifen, was denn ein Kartograph macht, geschweige denn ein Personenkartograph, Fadenkartograph oder Kugelkartograph.
Das Weltstudio gehört zur Ausstellung BERLIN GLOBAL im Humboldt Forum. Hier habt ihr die Möglichkeit, euch mit der ganzen Familie mit eurer Verortung in der Welt auseinanderzusetzen. Im Weltstudio habt ihr die Möglichkeit, kreativ zu arbeiten und euer eigenes Werk zu realisieren – allein, zu zweit oder zusammen mit anderen. Anschließend ausgestellt oder weitergegeben, regt dieses wiederum andere dazu an, über Herkunft, Zugehörigkeit und die Verbindungen mit Berlin und der Welt nachzudenken.
Ein perfektes Ausflugsziel mit älteren Kindern! Willkommen sind sowieso alle und jede*r darf mitmachen, aber z.B. für den Fadenkartographen braucht es dann doch etwas Fingerfertigkeit. Malen und kleben kann man aber natürlich auch mit den ganz Kleinen.
Es wird gemeinsam mit Vermittler*innen an kleinen und größeren Webrahmen gewebt und Freundschaftsbänder geknüpft, was sowohl Erwachsenen als auch Kindern gleichermaßen Spaß macht. Der Erbauer des riesigen Fadenkartographen, Andreas Möller, wird den über 13 Meter langen Teppich abnehmen. Zahlreiche Besucher*innen haben ihre Verflechtungen mit Berlin und der Welt dort eingewebt.
Zum kreativen Gestalten von ungewöhnlichen Karten stehen im WELTSTUDIO drei raumgreifende Kartographen bereit: der Personenkartograph, der Fadenkartograph und der Kugelkartograph. Hier entstehen Karten aus Fäden, riesige Poster mit individuellen Geschichten zur Welt und kleine Weganleitungen zu Lieblingsorten. Alles darf angefasst werden und alles darf ausprobiert werden!
Was kann man machen?
Das Weltstudio ist kein klassischer Werkraum für Schüler*innen, sondern ein 500 Quadratmeter großer, von zwei Seiten zugänglicher Raum, der allen offensteht - auch wenn ich mich kurz an den Werkunterricht in der Schule zurückerinnert habe.
Menschen jeden Alters sollen sich hier von den spannenden Apparaturen, den sogenannten Kartographen, und dem Blick in den Schlüterhof inspiriert fühlen, Berliner*innen genauso wie Tourist*innen, in Berlin Geborene wie Zugezogene, Einzelbesucher*innen wie Communities.
Das haptische Erlebnis steht im Fokus. Hier gibt es keine Displays, Screens und Animationen, stattdessen einen echten Webstuhl, Garnspulen, Schneidezangen, Papierblöcke und Werkzeugkisten. Hier wird nicht getippt und gewischt, sondern gewebt, gezeichnet und gestaltet – an Tischen, Podesten oder einfach auf dem Boden.
Wo ist das Weltstudio?
Der Raum liegt im südlichen Querriegel der Ausstellung BERLIN GLOBAL und schließt am Ende des Ausstellungsrundgangs an die Lounge an. Man kann aber auch gleich zu Beginn in das Weltstudio abbiegen. Kurzes Hineinschnuppern ist hier ebenso möglich wie die spontane Teilnahme an einem Drop-In-Angebot oder ein geplanter Gruppenbesuch. Die modulare Einrichtung lässt sich vielfältig nutzen, Ansprechpartner*innen helfen dabei.
Warum gibt es drei Kartographen?
Die drei Kartographen regen im Sinne der Kritischen Kartographie auch dazu an, über die Funktion und die Lesbarkeit von Karten nachzudenken. Was liegt im Mittelpunkt, wie muss eine Legende aussehen, damit sie alle verstehen? Welche Symbole braucht man, welche Details kann man weglassen, und wie skizziert man einen Weg? Indem die Besucher*innen im Weltstudio ihre eigenen textilen und papiernen Karten erfinden und erstellen, schauen sie künftig auch kritischer auf andere, vermeintlich objektive Karten.
Personenkartograph
Die Personenkartographen sind 1,50 mal 80 cm große Vordrucke, die frei gestaltet und anschließend auf Paravents präsentiert werden können. Die Poster zeigen die weiße Silhouette eines Menschen auf einer imaginären Weltkarte, inmitten eines Meeres mit Inseln und Küsten von Kontinenten. Eine Legende gibt mit Symbolen für Körperteile und -organe und damit assoziierten Stichwörtern (z.B. Mund – Musik, Sprachen; Herz – Familie, Freundschaft, Schmerz; Füße – Länder, reisen, Entfernung) Anregungen für die Gestaltung der persönlichen Landkarte. Neben Stiften und großen Zirkeln aus Holz stehen auch Schablonen mit Buchstaben verschiedener Schriften, Zahlen, Sprechblasen und Pfeilen bereit. Gebeugt über ihr Poster, können die Besucher*innen über ihre Verbindungen mit der Welt nachdenken und sie schreibend und zeichnend visualisieren: etwa woher ihre Eltern kommen, welche Sprachen sie sprechen, welche Reiseerinnerungen sie prägen, welche Weltteile ihnen fremd sind und welche sie noch kennenlernen möchten.
Fadenkartograph
Der Fadenkartograph ist ein großer, eigens für die Ausstellung angefertigter Webstuhl aus einfachen Holzleisten mit vier Arbeitsplätzen. An seiner Stirnseite hängt eine Weltkarte, auf der mit konzentrischen Kreisen um Berlin verschiedene Weltzonen definiert wurden. Jeder dieser Zonen ist ein Stück farbiges Garn zugeordnet. Je nachdem, woher die Besucher*innen kommen, trennen sie ein Stück Faden von der richtigen Garnrolle ab und nehmen es mit zum Webstuhl, wo sie das Schiffchen durch die Kettfäden ziehen, die Pedale bedienen und das Textil mit dem metergroßen Kamm fertigen. Das Webstück wird so immer länger, sein Farbmuster zeigt, wie vielfältig die Besucherschaft des Weltstudios ist. Hat es eine bestimmte Länge erreicht, wird es abgenommen und im Raum präsentiert. An der Fensterseite des Webstuhls befinden sich drei weitere Arbeitsplätze, von denen einer auch blinde und sehbehinderte Menschen zum Mitmachen einlädt und die wie alle Angebote im Weltstudio auch für Rollstuhlfahrer*innen geeignet sind.
Hier können mit kleineren Schiffchen oder mit der Hand schmalere Teppiche gewebt werden. Auch hier steht eine Frage am Anfang, auf die man antwortet, indem man einen Faden einer bestimmten Farbe wählt. Auf die Frage „Wie findest Du Berlin?" lässt sich aus sechs Antworten wählen, von „aufregend und kreativ" über „stressig und chaotisch" bis zu „schmutzig und laut".
Kugelkartograph
Der 6,50 m breite Kugelkartograph fasziniert schon als Objekt. Eine handgeschmiedete Kugelbahn umzieht in großen Kurven ein Stahlgerüst, mäandert zwischen Boden und Decke. In den aus Stangen gebildeten, von C-förmigen Klammern gehaltenen Röhren können Holzkugeln transportiert werden. Wer das ausprobieren will, zeichnet zunächst den Weg zu seinem Lieblingsort auf eine Din-A-5-große Karte – das kann die beste Eisdiele in Neapel, eine Bar in São Paulo oder eine idyllisch gelegene Bank am Spreeufer gleich um die Ecke sein. Anschließend wird die Karte gefaltet und durch einen Schlitz in eine der bereitliegenden Holzkugeln gesteckt. Mit einer Kurbel wird die Kugel nach oben transportiert, rollt durch das Röhrenlabyrinth und stößt andere Kugeln an. Schließlich fällt eine Kugel – die, die schon am längsten in der Bahn liegt – heraus und man kann die Karte daraus entnehmen: den Geheimtipp einer oder eines anderen. Das Zeichnen der Karte und das Verschicken der Botschaft über einen längeren Weg verleiht dem Akt der Weitergabe etwas Geheimnisvolles, gibt dem persönlichen Beitrag Gewicht. Die individuell gestaltete „Schatzkarte", die man im Tausch erhält, ist wiederum ein besonderes Souvenir der Berlin Ausstellung.
Öffentliche Familienführung: Geschichten aus Berlin und der Welt
Wenn ihr eine besondere Familienführung erleben wollt, habt ihr alle vier Wochen die Gelegenheit dazu! Hier gibt es noch mehr Infos, einfach runterscrollen, bis ihr zu 'Angebote für Familien' kommt.
alle vier Wochen | Mo 11.30 Uhr auf Englisch, Sa 11.30 Uhr, So 14 Uhr Dauer: 60 Minuten Preis: 5 Euro, p.P. zzgl. Ausstellungseintritt Geeignet ab 8 Jahren
ElternzeitKultur: Mit dem Baby ins Museum
An jedem ersten Donnerstag im Monat könnt ihr mit eurem Baby eine besondere Kurzführung mit Baby erleben! Natürlich seid ihr jederzeit herzlich eingeladen, die Ausstellung mit Baby zu besuchen, aber vielleicht hilft dieses besondere Angebot, eine Hemmschwelle zu durchbrechen. Ein*e Live-Speaker*in vermittelt in individuellen Kurzführungen spannende Hintergründe.
Do 11 – 14 Uhr (jeden ersten Donnerstag im Monat) Kostenfrei, zzgl. Ausstellungseintritt
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